Ich kann nicht gesund werden, wenn ich mich weiter verletzen lasse.
Wenn der Kontaktabbruch zu einem Elternteil der einzige Weg zur Heilung ist
Eltern sind die ersten und oft prägendsten Beziehungen in unserem Leben. Sie geben Halt, Sicherheit – und manchmal auch Schmerz. Für viele ist es unvorstellbar, den Kontakt zu einem Elternteil abzubrechen. Und doch: Manchmal ist genau das der Schritt, ohne den Heilung nicht möglich ist.
Eine der schwersten Entscheidungen
Den Kontakt zu einem Elternteil abzubrechen, ist keine leichte, spontane Entscheidung. Sie wächst meist über Jahre, oft nach vielen vergeblichen Versuchen, die Beziehung zu verbessern oder überhaupt verstanden zu werden.
Für Betroffene ist es oft der letzte Ausweg:
💔 Wenn ständige Verletzungen nicht aufhören.
💔 Wenn Gespräche immer wieder in Schuldzuweisungen enden.
💔 Wenn der eigene Schmerz nie anerkannt, sondern klein- oder umgedeutet wird.
Dann kann der Kontaktabbruch eine Form von Selbstschutz sein.
Warum gerade Eltern es so schwer machen können
Viele Betroffene berichten, dass es nicht nur die Verletzungen selbst sind, die belasten – sondern auch die Reaktionen darauf:
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Keine Verantwortung: Eltern leugnen oder relativieren, was war.
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Schuldumkehr: Statt Verständnis gibt es Vorwürfe – „Du bist undankbar.“
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Kein Versuch zur Annäherung: Manche Eltern unternehmen gar keine Schritte, um den Kontakt zu halten, sondern ziehen sich zurück oder verschärfen die Distanz.
All das kann den Entschluss zum Kontaktabbruch nicht nur verstärken, sondern endgültig machen.
Heilung braucht manchmal Distanz
Kontaktabbruch bedeutet nicht automatisch Lieblosigkeit. Im Gegenteil: Viele Betroffene lieben ihre Eltern nach wie vor – aber sie können die Beziehung nicht mehr führen, ohne selbst krank zu bleiben.
Distanz schafft dann Raum für:
🌱 Selbstschutz
🌱 Klarheit
🌱 eigene Entwicklung
🌱 Heilung von alten Wunden
Es ist die Entscheidung: „Ich kann nicht gesund werden, wenn ich mich weiter verletzen lasse.“
Ambivalenz und Schmerz bleiben
Ein Kontaktabbruch löst nicht alle Probleme. Schuldgefühle, Sehnsucht oder gesellschaftliche Erwartungen („Es sind doch deine Eltern!“) bleiben oft bestehen.
Aber er ermöglicht eines: ein Leben, das nicht permanent von alten Verletzungen bestimmt wird.
Fazit: Ein mutiger Schritt zur Selbstfürsorge
Kontakt zu Eltern zu beenden, ist eine der schwersten Entscheidungen im Leben – und gleichzeitig eine der mutigsten.
Es bedeutet:
🔸 Verantwortung für sich selbst übernehmen
🔸 den Schmerz anerkennen
🔸 und Heilung über Loyalität stellen
Wir sehen in unserer Arbeit:
Niemand bricht leichtfertig den Kontakt ab. Aber manchmal ist es der einzige Weg, um überhaupt weitergehen zu können.




